Falls Sie in Portugal beim Finanzamt, bei der Post oder an der Fleisch-, Fisch- oder Wurst- und Käsetheke im Supermarkt in der Schlange stehen und alle anderen, seien es schon Wartende oder neu Ankommende drangenommen werden, man Sie aber anscheinend übersieht, liegt es nicht daran, dass die Portugiesen ein unhöfliches Völkchen sind. Sie werden bemerken, dass jeder „Vordrängler“ ein kleines Papier mit einer Nummer in der Hand hält, das er beim drankommen abgibt. Irgendwo links oder rechts von fast jedem Schalter oder jeder Theke hängt ein Nummernspender (wenn es das alte System ist).
Nummernspender in einer Apotheke in Lagos
Oder es steht dort ein elektronischer Automat (die neue und meist mit einer Anzeigetafel verbundene Methode).
Elektronischer Automat bei der Stadtverwaltung von Lagos
Die Portugiesen haben nämlich das genialste System zum Vermeiden unnötiger Wartezeit in der Schlange. Beim Ankommen ziehen sie eine Nummer. Falls viele Wartende vor ihnen dran sind, können sie in dieser Zeit andere Dinge erledigen und kommen einfach nach einiger Zeit wieder zurück, um zu schauen, ob sich die Wartezeit mittlerweile verringert hat. Selbst wenn die Nummer schon verfallen ist, kommen sie meistens trotzdem noch dran, da normalerweise die Toleranz bei 3 Zahlen liegt, und nur sehr selten von Seiten der Wartenden Einspruch erhoben wird. Ansonsten zieht man einfach eine neue Nummer und erledigt auch noch den Rest.