Über die Geschichte von Lagos stolpert man bei einem Stadtbummel an fast jeder Ecke. Geschichtsträchtige Gebäude und Bauwerke befinden sich eingebettet zwischen den zumeist einstöckigen Wohnhäusern in fast jeder Gasse oder entlang der Uferpromenade, mit Blick auf den Fluss.
Muralha e Castelo dos Governadores (Stadtmauer und Gouverneurspalast)
Die Stadtmauer von Lagos ist, an der Algarve, die längste, erhaltene Festungsarchitektur dieser Art. Sie umschließt den gesamten historischen Stadtkern und bei einem Spaziergang durch die Stadt trifft man allerorten entweder auf Stadttore, Wehrtürme oder die Stadtmauer selber. Wahrscheinlich römischen oder phönizischen Ursprungs, wurde sie von den Mauren ab dem 8. Jahrhundert zur Festung ausgebaut. Nach der christlichen Rückeroberung der Algarve im 13. Jahrhundert wurde die Stadtmauer dann systematisch erweitert und bekam ihr heutiges Aussehen. Aus dieser Zeit stammen die vielen Wehrtürme und auch der Gouverneurspalast, welcher auf den Fundamenten der maurischen Burg errichtet wurde. Leider ist der Gouverneurspalast in das städtische Krankenhaus integriert und kann nur von außen besichtigt werden. Nur das dazugehörige Stadttor (Porta de São Gonçalo) ist frei begehbar und führt in die verwinkelten Gassen der Altstadt.
Porta de São Gonçalo - Lagos, Portugal
Igreja de Santo António e Museo da cidade (Kirche des Heiligen Antonius und Stadtmuseum)
Die Kirche des Heiligen Antonius liegt im historischen Stadtzentrum von Lagos. Sie wurde im Jahr 1769, nach dem großen Erdbeben von 1755, wieder aufgebaut. Die einfache Fassade steht dabei auffällig im Gegensatz zu ihrem reich verzierten Inneren. Die Kirche aus dem Barock, mit ihrer Trompe-l’oeil-Decke und dem mit Blattgold verkleideten Kirchenschiff, gehört zu den beeindruckensten und schönsten Arbeiten der sakralen Baukunst in Südportugal. Der Zugang erfolgt über das städtische Museum, dessen Eingang direkt neben der Kirche liegt. Das Museum selber ist etwas unübersichtlich, um nicht zu sagen chaotisch, aber gibt einen guten Eindruck über die hier herrschende Vielfalt an Einflüssen wieder, welche Lagos zu dem gemacht haben, was es heute ist. Eine Besichtigung lohnt sich allemal, und sei es auch nur um in die Kirche des Heiligen Antonius zu gelangen und sich von ihrem Kirchenschiff überwältigen zu lassen.
Igreja St António - Lagos Portugal
Mercado Municipal ou Mercado da Avenida (Markthalle an der Uferpromenade)
Diese zwischen 2002 und 2004 sehenswert restaurierte Markthalle lohnt einen Besuch auf jeden Fall. Beeindruckend ist die Vielzahl des angebotenen Fisches im Erdgeschoss, der garantiert aus hiesigen Gewässern stammt und in der Nacht vorher noch im Ozean schwamm. Frischer geht es also gar nicht. Nur Montags sucht man vergeblich nach Fisch, da auch die Fischer Sonntags eine Ruhepause einlegen.
Das Gebäude entstand 1924 auf den Ruinen einer ausgebrannten Fischfabrik und beherbergte ursprünglich nur den Obst- und Gemüsemarkt von Lagos. Erst in den 50er Jahren wurde auch der Fischmarkt hierher verlegt und ins Erdgeschoss integriert. Heutzutage befinden sich hier Fisch-, Gemüse- und Obststände sowie Metzger und diverse Geschäfte. Von der Dachterrasse im 2. Stock hat man einen wunderschönen Blick über die Bucht von Lagos.
Mercado Municipal - Rua Portas de Portugal, Lagos Portugal