Wenn Sie auf der Nationalstrasse 125 von Lagos in Richtung Portimão fahren, geht es an der Ortsausfahrt von Odiáxere, noch vor dem dortigen Fußballplatz, zum Vale da Lama (Schlammtal), einem Randgebiet der Lagune von Alvor. Hier wird seit ca. 10 Jahren ein portugiesischer Wirtschaftszweig mit Erfolg wiederbelebt, die Austernzucht.

Noch in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Austernzucht in Portugal im großen Stil durchgeführt aber durch die Umweltverschmutzung der Gewässer fast zum Erliegen gebracht. Aufgrund der nachhaltigen Verbesserung der Wasserqualität - Portugal ist mittlerweile das Land der Europäischen Union mit den meisten Stränden, die eine blaue Flagge hissen dürfen - sind die Vorraussetzungen für eine Austernzucht wieder gegeben, und einige portugiesische Unternehmer haben die Herausforderung angenommen.

Es gibt verschiedene Kultivierungsarten der Auster, aber im Vale da Lama sind die Bedingungen für eine Tischkultivierung ideal, nämlich flaches Küstengewässer mit ausreichender Gezeitenzone.

Hierbei werden die Austern in grobmaschigen Säcken auf mindestens 50 cm hohen Eisentischen herangezogen. Dabei werden sie bei Flut mit Wasser überspült und liegen bei Ebbe im Trockenen. Die Säcke müssen dabei in regelmäßigen Abständen geschüttelt und gewendet werden.

Es ist schon beeindruckend sich diese Konstruktionen bei Ebbe anzuschauen. Auf hunderten von Quadratmetern befinden sich grüne Kissen in Reih und Glied auf Stelzen. Ein ziemlich surreales Bild.

 

Austernzucht in der Bucht von Vale da Lama bei Lagos, Portugal